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Es ist offiziell! Viessmann verkauft für 12 Milliaren Euro an den US-Konkurrenten Carrier Global

Es ist offiziell: Der nordhessische Heizungsbauer Viessmann verkauft seine Klimasparte einschließlich der lukrativen Wärmepumpen für 12 Milliarden Euro an den US-Konkurrenten Carrier Global. Beide Seiten haben sich auf langfristige Garantien geeinigt, wie Viessmann mitteilte. So sind betriebsbedingte Kündigungen für drei Jahre ausgeschlossen, wichtige Standorte für fünf Jahre gesichert und Allendorf an der Eder für zehn Jahre als Hauptsitz gesetzt. 106 Millionen Euro als Sonderprämie "für 106 Erfolgsjahre" sollen an die Mitarbeiter der Sparte ausgeschüttet werden. Im Gegenzug übernimmt die verbleibende Viessmann-Gruppe ein Aktienpaket und wird nach eigenen Angaben einer der größten Anteilseigner des US-Konzerns. Das Geschäft soll bis zum Ende des Jahres abgeschlossen sein.

Rund 85 Prozent des Umsatzes des Familienunternehmens aus Nordhessen, das 1917 aus einer Schlosserei gegründet wurde und zu den bekanntesten deutschen Heizungsbauern zählt, entfielen im Jahr 2022 auf den Geschäftsbereich Klimalösungen, der auf einen Rekordwert von rund 4 Milliarden Euro angestiegen war. Treiber für das starke Wachstum der vergangenen Jahre waren die Wärmepumpen, die nach politischen Vorgaben in den Gebäuden schnell Gas- und Ölheizungen ablösen sollen. Viessmann hatte im Mai 2022 Investitionen von rund einer Milliarde Euro in diesem Bereich bekanntgegeben. Das Unternehmen Carrier aus dem US-Staat Florida, das 1902 gegründet wurde und als Erfinder der modernen Klimaanlage gilt, beschäftigt 52.000 Menschen und erlöste im vergangenen Jahr 20,4 Milliarden Dollar. 60 Prozent des Umsatzes entfielen auf Nord- und Südamerika. Es verfügt in Europa über drei Produktionsstätten in Frankreich und Spanien. 2004 hatten die Amerikaner die Kältetechnik der damaligen Linde AG übernommen, später aber die Fertigung in Deutschland eingestellt.

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